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Seminarteilnehmer Sankelmark (02.02.-04.02.2024)
Mit freundlicher Genehmigung aller Beteiligten!

Bericht

Das Akademiezentrum in Sankelmark rief – und viele kamen!

Wieder einmal hatte vom 2. bis 4. Februar 2024 das Akademiezentrum in Sankelmark gerufen – und wieder waren viele angereist!

Knapp 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer füllten die Stühle im Raum Stockholm und lauschten den verschiedenen Vorträgen.

Am Freitagabend, nach hervorragendem Abendbrot wie auch Begrüßung durch Dr. Christian Pletzing als Akademieleiter und Dieter Kleiber als Vorsitzendem des VFFOW, erzählte Werner Scheffler zu dem überregionalen Thema „Die guten alten Zeiten? Erkenntnisse aus der Familienforschung zu Lebensumständen unserer Vorfahren im Alltag wie in Krisenzeiten.“ Herr Scheffler spannte einen Bogen von „Kirche und Moral“ anhand Kirchenbucheintragungen im 17. und 18. Jahrhundert bis zur Kriegs- und Nachkriegszeit in Schleswig-Holstein Mitte des 20. Jahrhunderts.

Nach kurzer Nachtruhe und reichhaltigem Frühstück berichtete Rainer Müller-Glodde humorvoll über seine Forschungsergebnisse zu „Nachbarn und Hofbesitzer in Groß und Klein Zünder von 1600 bis 1945“, die seine eigene Familiengeschichte beinhalten. Hierarchie im Dorf kam hierbei genauso zur Sprache wie auch Zwistigkeiten zwischen Prediger und Kirchenvorstand im Danziger Werder.

Nach einer Kaffeepause referierte Clemens Draschba über „Innovative Anwendungen der Künstlichen Intelligenz zur Familienforschung in Ost- und Westpreußen“, wobei er sowohl die Möglichkeiten als auch die Gefahren von „KI“ mittels praktischer Beispiele darstellte. In einer am Nachmittag gestalteten Arbeitsgruppe konnte das Thema mit Herrn Draschba noch vertieft werden.

Der Nachmittag verlief mit weiteren Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen schneller als gedacht. Die Teilnehmer hatten die Qual der Wahl zwischen „Wie beginne ich mit der Familienforschung (Dr. Christian Pletzing)“, „Der tote Punkt in der Familienforschung – und wie man ihn überwindet“ (Viktor Haupt hat die Arbeitsgruppe dankenswerterweise anstelle von Freya Rosan geleitet, die aus familiären Gründen kurzfristig verhindert war), „Quellen zur Familienforschung ins Ost- und Westpreußen“ (Werner Scheffler) oder „Datenbanken und andere Projekte des VFFOW und allgemeine Fragen zum Verein“ (Dr. Ernst Weichbrodt, Annette Griehl, Sylvia Klingner, Heidrun Grützmacher). Anlässlich dieser Arbeitsgruppe wurde die neue Datenbank von Herrn Josef Thielsch freigeschaltet. Sie beinhaltet „Ermländische Kirchenbuchquellen“, die nun auf der Homepage des Vereins unter „Datenbanken“ aufzufinden und zu durchsuchen sind, und wird durch eine Einleitung des Erschaffers dort beschrieben. Herr Clemens Draschba bot eine AG zum Thema „KI in der Familienforschung“ an.
Die Kaffeepause mit Glumsekuchen ermöglichte einen Wechsel der Teilnehmer innerhalb der verschiedenen Gruppen.

Bevor sich die meisten Teilnehmer wieder in der Seebar zum Tagesausklang und regem Austausch versammelten, berichtete Carsten Fecker anhand vieler zitierter Briefe, die sich in seinem privaten Familienarchiv befinden, über „schwierige Familienverhältnisse – eine Handwerkerfamilie aus der Freien Stadt Danzig“.

Jenseits Westpreußens führte der Vortrag von Viktor Haupt am Sonntagmorgen. Hier erfuhren die gebannt lauschenden Zuhörer von „Prästationstabellen und Hausbücher – bekannte und unbekannte Quellen aus dem Geheimen Staatsarchiv“. Die Frage „Was finde ich in einer Prästationstabelle“ wurde genauso beantwortet wie „Was sind Hausbücher, und wo finde ich sie“.

Vor dem gemeinsamen Abschiedsmahl erzählte Heidrun Grützmacher anhand der Familienchronik und Kirchenbuchauszügen über den Lebensabschnitt ihres Ururgroßvaters Pastor Wüst auf der Frischen Nehrung im 19. Jahrhundert.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer genossen das informative und harmonische Miteinander, den Austausch über eigene Forschungen und übergreifende Themen. Sie freuten sich über Wiedertreffen von altbekannten Teilnehmern und das Kennenlernen von neu Dazugestoßenen.
Alle verließen das Seminar am Sonntag dankbar für die vielen erhaltenen Denkanstöße, die gastliche Aufnahme bei - wie immer - bester Verkostung uns sagten „auf Wiedersehen“ bis zum nächsten Mal, 21. - 23. Februar 2025.

Denn „nach Sankelmark“ ist „vor Sankelmark“.

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Der etwas andere Museumsbesuch

Über die Flüchtlingsströme von Ost- und Westpreußen im Winter 1944/1945 ist bereits vielfach berichtet worden - und vermutlich haben auch Sie mindestens 1 Familienmitglied, das dieses Schicksal teilen musste.

Und wenn dann auch noch die Flucht zunächst in einem dänischen Flüchtlingslager endete ... dann nehmen wir Sie jetzt mit zu einem Museumsbesuch ganz besonderer Art.

Lesen Sie hier weiter ...



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Bericht zum Deutsch-Dänischen Familienforschertag

wie angekündigt fand gestern (Sonnabend, 22.10.2022) der 4. Deutsch-Dänische Familienforschertag in Flensburg statt. Die Stände der beteiligten Unternehmen und Organisationen waren dieses Mal im Herzen der Dänischen Zentralbibliothek platziert - mitten zwischen den Bücherregalen. Das war zwar auf den ersten Blick ein wenig unübersichtlich, aber der Blick auf (dänisch-sprachige) Hunde- und Segelliteratur sorgte für ein besonderes Flair.

Der VFFOW war in unmittelbarer Nachbarschaft zu den genealogischen Vereinen aus Schleswig-Holstein sowie zu FamilySearch untergebracht, und es herrschte ein reger Andrang. Mal fragten Anfänger der Familienforschung danach, wie man etwas über Ahnen aus Ost- oder Westpreußen erfahren kann, mit Hilfe einschlägiger Datenbanken Zweifel daran ausräumen, dass eine Familie aus einem bestimmten Ort stammt, und mal förderten wir aus den Digitalisaten des Archivs in Allenstein zur großen Freude eines Besuchers die Geburtsurkunde seiner Großmutter zutage. Der eine oder die andere nahm sogar eine gewisse Wartezeit in Kauf, bis sie oder er Hilfe zur Familienforschung im Allgemeinen oder zur Suche nach eigenen Vorfahren im Besonderen erhalten konnte. Von der regionalen Verteilung her konzentrierten sich die Anfragen erwartungsgemäß auf Ostpreußen, dort wiederum auf die Stadt Königsberg, aber auch Fragen nach Vorfahren aus Masuren und dem mit familienkundlichen Quellen vergleichsweise dürftig gesegneten östlichen Ostpreußen waren Thema.

Der deutsch-dänische Familienforschertag füllt das Vereinsmotto "Über Grenzen hinweg Wurzeln finden" in besonderer Weise mit Leben. Denn vor allem im äußersten Süden Dänemarks, der von 1867 bis 1920 zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein und damit ab 1871 zum Deutschen Reich gehörte, gibt es zahlreiche Familien mit Beziehungen in die Region zwischen Weichsel und Memel, was sich auch in diesem Jahr wieder zeigte. Kuddel Jörgensen, der den VFFOW-Stand mit mir gemeinsam betreute, konnte die gewünschten Auskünfte nötigenfalls sogar auf Dänisch liefern.

Bernd Hoefer


Nachschau zum 72. Deutschen Genealogentag 2022

Der 72. Deutsche Genealogentag im schwäbischen Tapfheim war vom 02.09. - 04.09.2022 das Zentrum der deutschsprachigen Genealogie- und Heraldik-Gemeinschaft. Neben zahlreichen anspruchsvollen Vorträgen und Workshops sowie einer spannenden Podiumsdiskussion stand auch die Ausstellung mit 35 Ausstellern aus mehreren Staaten im Fokus der Besucherinnen und Besucher.

Der VFFOW war mit mehreren Vorstandsmitgliedern vor Ort und hatte drei Tage lang gut zu tun. Unser Stand war sehr gut platziert, so dass wir neben "Laufkundschaft" mehrere Besucher hatten, die gezielt nach Tapfheim gekommen waren, um endlich die ostpreußischen Wurzeln der Eltern und Großeltern mit Hilfe des VFFOW zu erforschen. Eine Dame wollte unserem Verein gern beitreten, musste aber durch die Beratung feststellen, dass ihre Vorfahren nicht wie angenommen aus Königsberg i. Pr. stammten, sondern aus Königsberg in der Neumark. Auch wenn - wie in diesem Fall - keine weiteren Anknüpfungspunkte zu unserem Forschungsgebiet hergestellt werden konnten, war die Fragestellerin überaus erfreut über die erfolgte Beratung.

Auch im Hinblick auf die gebotenen und von uns reichlich genutzten Möglichkeiten der Kontaktpflege zu anderen Vereinen war die Veranstaltung nach 2 Jahren Corona-Pause ein voller Erfolg für alle Beteiligten. Der VFFOW bedankt sich beim Bayerischen Landesverein für Familienkunde e. V. (BLF), unserem Dachverband DAGV, der Gemeinde Tapfheim sowie den zahlreichen Helferinnen und Helfern vor Ort, die in der 4.000 Einwohner zählenden Gemeinde eine herzliche und lebendige Atmosphäre geschaffen hatten. Herzlich bedanken wir uns auch bei allen Vortragenden, Ausstellern und den vielen Besucherinnen und Besuchern! Einblicke in die Veranstaltung gibt auch ein Beitrag von Augsburg.TV:
https://www.augsburg.tv/.../familienforschung-in.../

Freya Rosan / Sylvia Klingner

Schwedische Genealogietage in Skövde vom 20. – 21. August 2022

Die Genealogietage standen diesmal unter dem Motto: vom Wikinger zum Soldaten, von daher waren die daran Interessierten besonders angesprochen, die Teilnehmer interessierten sich jedoch für alles.

Die deutsche Abteilung war sicher nicht das absolute Highlight der Veranstaltung, unser großer Standnachbar war Arkiv Digital - ein gewerblicher Anbieter, der offenbar alle verfügbaren schwedischen Kirchenbücher gegen Bezahlung online zur Einsicht und zum Download der Fundstellen anbietet. Wir mussten unseren Stand jedoch nicht unter den Scheffel stellen: von den 1.000 Büchern, die die schwedische Genealogievereinigung mit unserer Hilfe über die Familienforschung in Deutschland hatte drucken lassen, waren online bereits 600 Stück im Vorwege verkauft - der Rest ist sicher bei dieser Veranstaltung weggegangen. Tische und Stühle brachten unsere Freunde Marlies und Helmut Sobieski vom Verein für Familienforschung in Lübeck mit - ein großes Dankeschön an die beiden an dieser Stelle! Schnell waren wir mit unseren Rollups, Flyern und Laptops einsatzbereit.

Wir waren ein kleines Team auf dem deutschen Stand: Hans Dieter Grahl von den G-Gruppen, Gabi Drop von der AGOFF, Christian Kirchner von der AGT, Falk Liebe von der Maus und ich für den VFFOW.

Und es ging am Sonnabend früh rasant los: nach ersten schwedischen Schätzungen waren 5.000 Besucher zu erwarten, alle Hotels im Umkreis waren ausgebucht, Platz am Frühstücksbuffet wurde nach Anmeldung mit fester Uhrzeit gewährt.

Die beiden Tage vergingen wie im Fluge! Die Standbesucher standen Schlange an unseren Ständen. Viele Einzelschicksale führten zu Suchaktionen. Ein schönes Beispiel: eine junge Schwedin war auf der Suche nach den Vorfahren ihres im 17. Jahrhundert aus Danzig nach Schweden emigrierten Ahnen Johann Jacob Muttray. Dank unserer Datenbank Danziger Genealogische Tafeln fanden wir schnell Anschluss: die junge Frau konnte weitere 2 Generationen ihrer Ahnentafel hinzufügen und wusste nun, dass der Urahn Alexander Muttray ein Kaufmann aus Aberdeen (Schottland) war, der nach Danzig gekommen war und dort 1641 in der Kirche St. Elisabeth seine Catharina Roken zur Frau nahm.

Es hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht und uns für unsere ehrenamtliche Tätigkeit noch mehr Auftrieb gegeben.

Kurt- Günter Jörgensen


Das Samland als Eldorado für Archäologen:

Sensationelle Ausgrabungen im ehemaligen Cranz

Im Landkreis Selenogradsk, dem ehemaligen Cranz, einem Badeort an der Samlandküste in der russischen Oblast Kaliningrad, haben Archäologen ein altes Gräberfeld mit Überresten von Menschen und Pferden sowie Waffen, Schmuck und weiteren Gegenständen entdeckt und wichtige Funde sichern können. Wie der „Königsberger Express“ (https://koenigsberger-express.com/2021/11/funde-aus-zeiten-der-voelkerwanderung/) berichtet, handelt es sich bei dieser Fundstelle aus dem 4. bis 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung vermutlich „um ein ganzes Gräberfeld mit zirka 2.000 Gräbern“.

Erste Erwähnungen dieser Fundstelle gehen weit ins 19. Jahrhundert zurück. Bei Grabungen wurden damals schon rund 50 Grabstätten untersucht, wobei zahlreiche Gegenstände aus Keramik, Eisen, Bronze, Silber, Bernstein, Glas und Karneol gefunden wurden. Die neuesten Funde zeigen auf, dass die Region als Siedlungsstätte schon in alten Zeiten begehrt war. Der Königsberger Express schreibt: „Experten zählen diese Ausgrabungsstätte zu den größten Nekropolen der Halbinsel Sambia“. Das Samland, so wissen wir heute, hatte schon zur Eisenzeit eine hohe Besiedlungsdichte, und Dutzende von Gräberfeldern aus vielen Jahrhunderten bergen noch heute Schätze aus der Vergangenheit dieser Region.

Einer der jüngsten Funde, so der Bericht es Königsberger Express , ist eine Gewandfibel, eine kunstvolle Spange oder Nadel aus Metall aus dem 6. Jahrhundert (siehe beigefügtes Foto). Ihre Form erinnert an ein Rad oder Steuerrad eines Schiffes. Wie der Leiter der Sambischen Expedition des Archäologischen Institutes der Akademie der Wissenschaften Russlands, Konstantin Skworzow, erklärt, „kommen Fibeln dieser Form äußerst selten vor“. Bisher sei nur ein einziges Stück dieser Art entdeckt worden – „in einem Gräberfeld auf dem Gebiet der heutigen Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen“. Diese sei jedoch während des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen. Skworzow: „Es handelt sich also bei unserem Fund um die einzige heute bekannte Fibel dieser Art.“

Möglicherweise hat diese „Entdeckung“ der russischen Wissenschaftler eine längere Vorgeschichte. Denn wie die meisten archäologischen Fundplätze im Kaliningrader Gebiet ist auch dieses Gräberfeld durch die Zeitgeschichte des ehemaligen deutschen Ostens mit einer speziellen archäologischen Forschungsgeschichte verbunden. Die Angaben des „Königsberg Express“ zum Grabungsort („an der Stelle der geplanten Weiterführung der Autobahn „Ostseering“) lassen darauf schließen, dass es sich hierbei möglicherweise um das unter Archäologen bekannte Gräberfeld bei Wiskiauten handelt (siehe dazu http://www.wiskiauten.eu/index.php?id=lage&L=2%252...themes%2Fid1.txt%3F%3F%3F%20%20%2Fcontact.php).

Schon seit 1865 wurden wissenschaftlich motivierte Grabungen auf dem Gräberfeld bei Wiskiauten durchgeführt. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges konnten etwa 300 Grabhügel untersucht werden, genaue Zahlen sind bis heute unbekannt.

Mit Beginn des Krieges wurden die Forschungen ausgesetzt, die bis dahin zusammengetragenen Funde und Ausgrabungsberichte (handschriftliche Notizen, Fotos, Zeichnungen der Grabanlagen, Gesamtplan des Gräberfeldes etc.) waren zu dieser Zeit im Königsberger Prussia-Museum archiviert oder ausgestellt. Diese Materialien wurden zusammen mit der gesamten Sammlung des Museums kurz vor Kriegsende an mehreren Orten versteckt, um sie vor drohender Zerstörung zu bewahren. Die Sammlung blieb für fast 60 Jahre an ihren geheimen Aufenthaltsorten liegen und galt lange Zeit als verschollen, darunter auch die Materialien zu Wiskiauten. Erst in den 1990er Jahren tauchten vermehrt Teile dieser legendären Prussia-Sammlung wieder auf (Reich 2002; Valujev 2005), die damit nach dem heutigen Forschungstand neu ausgewertet werden können.
(Quelle: http://www.wiskiauten.eu/index.php?id=forschung&L=2%252...themes%2Fid1.txt%3F%3F%3F%20%20%2Fcontact.php )

Nach 1945 haben sowjetische und später russische Forscher weitere Ausgrabungen zu diesem für das Verständnis der Besiedlung im Ostseeraum so bedeutenden Denkmal durchgeführt, alle Forschungslinien konnten allerdings durch die jeweilige politische Lage nie zusammengeführt werden.

Erst seit den 1990er Jahren war eine Zusammenarbeit auch mit deutschen Archäologen möglich. Seit 2005 gab es hierzu ein russisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt. Die Fortführung dieser erfolgreichen Zusammenarbeit scheint jedoch leider durch die jüngsten politischen Entwicklungen vorerst gefährdet zu sein.


Ein Museum für Kaliningrads Synagoge ...

Der Verein Juden in Ostpreussen e. V. arbeitet bereits seit Monaten an der Fertigstellung einer Dauerausstellung "Museum Neue Synagoge Kaliningrad/Königsberg". Diese Dauerausstellung soll in der 2018 an historischer Stelle eröffneten Neuen Synagoge in Kaliningrad eingerichtet werden.

Über den Fortschritt der Arbeiten berichtet der Verein in regelmäßigen Abständen auf seiner Homepage .

14.11.2021 - Volkstrauertag

Am Sonntag, den 14. November 2021, ab 13:30 Uhr wird im Bundestag anlässlich des Volkstrauertages aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht - auch dort, wo jeder von uns zu Hause ist. Wir laden herzlich dazu ein, gemeinsam mit uns an diesem Tag innezuhalten.

Reinhold Beckmann ist am Sonntag live mit seinem berührenden Song "Vier Brüder" im Bundestag dabei. Diese Gedenkstunde wird in ARD und Phoenix live von 13:30 Uhr an übertragen. Aufzeichnungen kann man anschließend in den Mediatheken anschauen.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. als Organisator der zentralen Gedenkstunde im Bundestag nennt diesen Tag auch einen "Gedenktag mit Geschichte und Auftrag". Lesen Sie hier weiter!


Die Nacht, in der Königsberg unterging

Bis in den Sommer 1944 hofften viele der 360.000 Menschen in Königsberg noch darauf, das Kriegsende unbeschädigt zu erleben und die Zeugnisse des 700-jährigen Erbes ihrer Stadt bewahren zu können. Doch in der letzten Augustwoche 1944 kam mit zwei großen Bombardements hunderter britischer Lancaster-Bomber das Unheil des verheerenden Bombenkriegs auch über Königsberg/Pr.

In einer zweiten Angriffswelle der Royal Air Force mit 650 Bombern am 30. August 1944 verglühte die ostpreußische Hauptstadt im Feuerball ungezählter Phosphorbomben. Nur sieben Monate später setzte eine sowjetische Übermacht zum Sturm auf die Reste der Stadt an, die heute nach einem engen Freund Stalins Kaliningrad heißt und wie der nördliche Teil Ostpreußens zu Russland gehört.

In einem beeindruckend knappen und präzisen Bericht erinnert Olaf Ihlau an den Untergang des alten Königsberg Ende August 1944, nicht ohne einen Blick auf Gegenwart und Zukunft der heute von den EU- und NATO-Mitgliedern Polen und Litauen umklammerten Exklave der Kaliningrader Oblast zu werfen.

Hier geht es zu dem rundum lesenswerten SPIEGEL-Beitrag von Olaf Ihlau:

https://www.spiegel.de/geschichte/zweiter-weltkrieg-koenigsberg-1944-a-987472.html

Königsberg Ende August 1944 - Foto: Fritz Krauskopf (1882–1945) • Public domain - Quelle: Wikipedia

Sehr gut zu dem Artikel passen auch die Bücher von:

Christopher Spatz: Nur der Himmel blieb derselbe: Ostpreußens Hungerkinder erzählen vom Überleben. Ellert & Richter Verlag GmbH, Hamburg
Freya Klier: Wir letzten Kinder Ostpreußens: Zeugen einer vergessenen Generation. Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2014
Henriette Piper: Der letzte Pfarrer von Königsberg: Hugo Linck zwischen Ostpreußen und Hamburg. be.bra Verlag GmbH, Berlin 2019

Dazu findet man auch etwas bei YouTube:

Gesprächskritik:
Christopher Spatz / Henriette Piper, Erlesenes Ostpreußen: "Der letzte Pfarrer von Königsberg" und "Nur der Himmel blieb derselbe" >
https://www.youtube.com/watch?v=FgC3eYjstRY


Neues im Museumsladen

Das Kulturzentrum Ostpreußen mit Sitz in Ellingen/Bayern leistet seit Jahren einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung und Pflege ostpreußischen Kulturgutes. In diesem Zusammenhang hat das Kulturzentrum Ostpreußen auch diverse Publikationen herausgebracht, die online über den "Museumsladen" zu bestellen sind.

Ein Besuch lohnt sich - und hoffentlich auch bald wieder persönlich, wenn sich die Türen zum Museum wieder für die Besucher öffnen dürfen.

(FR/SK)

Historisches Kalenderblatt

Unter dem Titel "Historisches Kalenderblatt" veröffentlicht das Kulturzentrum Ostpreußen zu besonderen Anlässen Interessantes aus dem Leben und Wirken berühmter Ostpreußen.

Das neueste Kalenderblatt beschäftigt sich anlässlich des 125. Geburtstages und 60. Todestages mit dem aus Königsberg/Pr. stammenden berühmten Filmkomponisten Werner Richard Heymann. Lesen Sie weiter im historischen Kalenderblatt ...

Werner R. Heymann.jpg
Von "Archive at the Academy of Arts, Berlin / Duehrkopp" http://www.heymann-musik.de/
Gemeinfrei, Link


Der Autor Andreas Kossert zum Thema "Flucht"

Der durch seine Veröffentlichungen über Masuren (2001) und Ostpreußen (2005) bekannte Kossert, erhielt begeisterte Reaktionen. Der Titel seiner Doktorarbeit lautet "Preußen, Deutsche und Polen? Die Masuren im Spannungsfeld des ethnischen Nationalismus 1870-1956" und gehört in den Bücherschrank jedes Masurenforschers.

Zuletzt erschienen von ihm der Bestseller „Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945“ (2008) sowie „Ostpreußen. Geschichte einer historischen Landschaft“ (2014).

In seinem aktuellen Buch "Flucht. Eine Menschheitsgeschichte" stellt Andreas Kossert die Flüchtlingsbewegung des frühen 21. Jahrhunderts in einen großen geschichtlichen Zusammenhang. Immer nah an den Einzelschicksalen zeigt Kossert, welche existenziellen Erfahrungen von Entwurzelung und Anfeindung mit dem Verlust der Heimat einhergehen. Ob sie aus Ostpreußen, Syrien oder Indien flohen: Flüchtlinge sind handelnde Personen der Weltgeschichte.

Rezensionen zum Buch finden Sie hier:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/andreas-kossert-flucht-eine-menschheitsgeschichte-jeder-100.html
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-50237


Ein großer Schritt ist gelungen ...

Die "Ost- und Westpreußen-Forscherdatei - OWF" ist ab sofort freigeschaltet!

Geht das denn? Kostenlos und auf einfache Weise die eigenen Familiendaten dauerhaft sichern, mit vielen anderen teilen und so gemeinsam Lücken im eigenen Stammbaum füllen? Ja! Denn Schwarmwissen eröffnet auch uns Familienforschern neue Perspektiven, und zusammen haben wir es geschafft:

Ab sofort kannst du deine familienhistorischen Daten dauerhaft und kostenlos verlässlich in unserer neuen Datenbank speichern! Jeder, der sich bereits mit der Erforschung seiner Familie befasst hat, kann sich hier an dem neuen Datenprojekt unseres Vereins beteiligen! Werde auch Du zum Datenspender und erhalte dafür unmittelbar Zugang zur wachsenden Gedcom-Sammlung des VFFOW!



Telefonbuch aus dem Jahr 1914

Der VFFOW hat für seine Mitglieder ein besonderes Werk gesichert:
Ein annähernd 1.000-seitiges Telefonbuch aus dem Jahr 1914 mit allen (!) Teilnehmern aus den Fernsprechnetzen in den Oberpost-Direktionsbezirken Bromberg, Danzig, Gumbinnen, Königsberg und Köslin! Viele Tausend Familiennamen, Adressen, Firmen, Behörden und Berufsangaben aus der Zeit vor dem I. Weltkrieg können nun in dieser sorgfältig überarbeiteten PDF-Datei im Volltext durchsucht werden.

Mitglieder des VFFOW können sich dieses phantastische Werk, zu dem fleißige polnische Archivare die Grundlagen geliefert haben, ab sofort kostenlos für den eigenen Gebrauch im PDF-Format downloaden (Zugang über den internen Mitgliederbereich erforderlich):
https://www.vffow.org/common/special/login.html


25.01.2021, 13:00 Uhr - Virtuelle Eröffnungsfeier des Hauses Unter den Linden der Staatsbibliothek zu Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr gerne hätten wir den feierlichen Eröffnungsakt unseres Hauses Unter den Linden mit vielen geladenen Gästen im wunderschön wiederhergestellten Gebäude der Staatsbibliothek zu Berlin begangen. Nun aber stellen wir uns den besonderen Zeiten mit besonderen Maßnahmen und laden Sie ganz herzlich ein zur Teilnahme am Livestream der Eröffnungsfeier

am 25. Januar 2021 um 13 Uhr in unserem YouTube-Kanal!

Es sprechen:

Hermann Parzinger Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz - Begrüßung
Monika Grütters MdB Staatsministerin für Kultur und Medien - Grußwort
Wolfgang Schäuble MdB Präsident des Deutschen Bundestages - Festansprache
Barbara Schneider-Kempf Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin – Grußwort

Im Anschluss nehmen wir Sie mit auf einen kurzen virtuellen Rundgang durch das Gebäude.

Seien Sie live dabei: https://youtu.be/RlzV31PX-BM. Der Stream ist danach permanent aufrufbar unter dieser Adresse.

Dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands, die sukzessive auch die Wiedervereinigung der zwei Hälften der traditionsreichen, 1661 gegründeten Berliner Staatsbibliothek mit sich brachte, ist die Generalsanierung des monumentalen Stammhauses Unter den Linden abgeschlossen. In eineinhalb Jahrzehnten hat die Staatsbibliothek, Teil der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dieses größte Gebäudegeviert in der Mitte Berlins saniert und erweitert. Sobald es die Bestimmungen zum Schutz vor der Pandemie erlauben, öffnet eine der bedeutendsten Bibliotheken der Welt wieder ihre großen, schmiedeeisernen Tore:

Für Forschung und Kultur!

Vor sieben Jahren bereits feierten wir Eröffnung: damals war es die Einweihung des Herzstücks, des neuen transluzenten Lesesaals. Ab heute nun lässt sich erleben, wie die gesamte historische Bausubstanz behutsam und denkmalgerecht modernisiert wurde. Das Haus Unter den Linden der Staatsbibliothek: grandiose Baukunst des frühen 20. Jahrhunderts, ausgestattet mit der technischen und logistischen Infrastruktur von heute. Lesen und Forschen in spektakulärem Ambiente:

Seien Sie herzlich willkommen!

© Barbara Schneider-Kempf, Staatsbibliothek zu Berlin


Archäologie zu zweit: Forschung im ehemaligen Ostpreußen

Der Leitende Direktor der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, Prof. Dr. Dr. h.c. Claus von Carnap-Bornheim, spricht in der von den Landesmuseen initiierten Reihe "Archäologie zu zweit" mit Dr. Timo Ibsen über dessen archäologische Arbeit im ehemaligen Ostpreußen. Das Gebiet mit seinen großen Bernsteinvorkommen ist von einer dramatischen Forschungsgeschichte geprägt. Nähere Informationen zum Projekt sind über den Link akademieprojekt-baltikum.eu erhältlich.


  • Der nächste Knüller ist da!

    Die im früheren Treuburg von Albrecht Czygan herausgegebene "Treuburger Zeitung" hatte über mehrere Jahre eine Beilage für Familienforscher. Diese wurde bis 1940 in sechs Heften zusammengefasst und unter dem schnurrigen Titel "Aus Treuburgs Okelkammer" herausgegeben. Eine der seltensten familienkundlichen Schriften Ostpreußens. Dank der Hilfe der Erben von Albrecht Czygan wird sie ab sofort zum kostenlosen Download angeboten: Eine unglaubliche Fülle an regionalhistorischen Fundstücken, Informationen über Personen, Orte und Lebensgewohnheiten!

  • Sensation: Corpstafel der Littuania zu Königsberg!

    Viele Lebensgeschichten von Studenten der Königsberger Universität seit dem Jahr 1820 finden sich in dieser "Corpstafel der Littuania zu Königsberg", die Dr. jur. Walter Passauer 1935 zusammengestellt hat. Eine wahre Fundgrube für Familienforscher! Unser Dank dafür gilt Hans-Peter Schawaller, der uns die Daten zur Verfügung stellte.

  • Die Pest in Ostpreußen

    Auf unserer Medienseite: Die Geschichte der Pest in Ostpreußen - vom Pestjahr 1549 bis zur Großen Pest der Jahre 1708 - 1710: Das Werk von Wilhelm Sahm aus dem Jahr 1905 zeigt in beeindruckender Weise die Not unserer Vorfahren in einer schlimmen Zeit. Mit aufschlussreichen Statistiken und einem Ortsregister.
    Wir stoßen fast täglich auf längst vergriffene Schriften, die uns wichtige Informationen über Menschen aus unserem Forschungsgebiet und deren Lebensverhältnisse liefern. "Die Geschichte der Pest in Ostpreußen" ist ein solches Buch.


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